Nur wenige Frauen nehmen ihre Finanzen selbst in die Hand. Wenn sie es allerdings tun, dann sind sie dabei erfolgreicher als Männer. Das weisen Studien der ING-Bank nach. Ausschlaggebend für das Missverhältnis zwischen den Geschlechtern ist die finanzielle Bildung, verknüpft mit der Frage, wie die Rollen in Familien oder bei Paaren verteilt sind.
Die Quirin Bank fand im Rahmen einer repräsentativen Anleger-Studie im Jahr 2022 heraus, dass nur 13 Prozent der Frauen angaben, dass ihnen Geld anlegen Spaß macht. Bei den Männern waren es immerhin 31 Prozent. Gleichzeitig gaben 50 Prozent der Frauen an, dass sie Angst haben, Verluste zu machen. Im Vergleich dazu sagten das nur 34 Prozent der Männer. Wir haben uns gefragt: Muss das wirklich so sein? Was sind die Gründe für solche Ergebnisse?
Sind Männer und Frauen in Geldangelegenheiten unterschiedlich?
Ist wirklich etwas an dem scheinbar unüberwindbaren Unterschied zwischen den Geschlechtern dran? Wenn es darum geht, Geld sinnvoll anzulegen, spielt es keine Rolle, ob man ein Mann oder eine Frau ist. Auch das belegen Studien: Je nach Fragestellung lässt sich nachweisen, dass Frauen, wenn sie sich selbst um ihre Finanzen kümmern, erfolgreicher sind als Männer. Ausschlaggebend ist die finanzielle Bildung und die Frage, wie die Rollen in Familien oder bei Paaren verteilt sind.
So erzielten Frauen laut einer Privatanleger-Studie der ING im Jahr 2019 eine durchschnittliche Rendite von gut 24 Prozent. Die Männer lagen etwa einen Prozentpunkt darunter. Frauen investieren der Studie zufolge auch anders als Männer: mehr in Fonds, statt in Einzelaktien, also weniger riskant. Das deckt sich ein Stück weit mit der am Anfang erwähnten Studie. Weil Frauen mehr Angst vor Verlusten haben, hat Sicherheit bei ihrer Anlagestrategie eine höhere Priorität.
Warum sind Männer mehr an finanziellen Dingen interessiert?
Weshalb scheint es so, als würde es Frauen schwerer fallen, sich mit finanziellen Dingen zu beschäftigen? Ihnen fehlt es an Übung: Frauen investieren insgesamt deutlich weniger. Laut einer Studie der AXA-Versicherung besitzen 27 Prozent der Männer Aktien, Aktienfonds oder andere Wertpapiere, bei den Frauen sind es gerade einmal 18 Prozent.
Einen weiteren Grund haben wir ebenfalls aufgedeckt: Geldanlageformen wie Wertpapiere oder Aktien sind für 61 Prozent der befragten Frauen laut der AXA-Studie mit unkontrollierbaren Risiken verbunden. Fast jede zweite glaubt, dass „Geldanlage an der Börse genauso riskant ist wie ins Spielcasino zu gehen“.
Einer der Hauptgründe für das scheinbare Desinteresse von Frauen (und auch von Männern) an finanziellen Themen ist jedoch das fehlende finanzielle Wissen. Der Aussage „Geldanlage in Wertpapiere, die an der Börse gehandelt werden, ist nur etwas für Experten.“ stimmt eine große Mehrheit der Frauen (64 Prozent) zu. Übrigens: Das männliche Geschlecht fühlt sich auf dem Gebiet Börse nur geringfügig wissender. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Männer sind ebenso der Ansicht, Geldanlage an der Börse sei nur etwas für Experten.
Kann der Wissens-Gap zwischen Frauen und Männern geschlossen werden?
Finanzielles Wissen darüber, wie man Geld sinnvoll anlegen kann, ist also auf beiden Seiten in einem nicht ausreichenden Ausmaß vorhanden. Die angeblichen Unterschiede, die sich in Studien nachweisen lassen, relativieren sich bei genauerem Hinsehen. Allerdings weisen sie auf ein systematisches Problem hin: Geld ist tabu, weswegen wir zu wenig über finanzielle Angelegenheiten sprechen.
Hier zeigt sich einmal, wie wichtig es wäre, bereits in der Schule Wissen über Finanzen und Investitionsmöglichkeiten zu vermitteln. Denn in der Schule würde man alle gleichermaßen erreichen: Mädchen und Jungen, unabhängig von ihrer finanziellen Situation zu Hause. So wären dann auch die Chancen auf Vermögensaufbau etwas gerechter verteilt.
Warum ist es so wichtig, die eigenen Finanzen selbst in die Hand zu nehmen?
Wenn es um die Unterschiede zwischen Männern und Frauen in finanzieller Hinsicht geht, gibt es leider noch einen Bereich, bei dem Frauen die Nase vorn haben. Denn auch die Altersarmut ist weiblich. Frauen haben meist niedrigere Einkommen, längere Pausen im Berufsleben und arbeiten oft in Teilzeit. Daher sind die Renten der Frauen auch oft deutlich niedriger (Gender Pension Gap). Mit teils dramatischen Auswirkungen.
Laut Angaben der Deutschen Rentenversicherung erhalten Frauen durchschnittlich 801 Euro Rente. Männern 1179 Euro. Die Armutsgrenze liegt bei 60 Prozent des mittleren Einkommens von Privathaushalten. Für einen Einpersonenhaushalt waren das 2021 in Deutschland 1148 Euro. Das reicht weder für Frauen noch für Männer im Rentenalter zum Leben. Jedoch liegen viele Rentnerinnen mit ihrem Monatseinkommen deutlich darunter.
Umso wichtiger ist es, dass Frauen vermehrt ihre finanziellen Angelegenheiten selbst in die Hand nehmen und sich mit ihren Partner:innen offen austauschen und das Thema Finanzen aktiv angehen. Denn bei der privaten Altersvorsorge gilt: Je früher man diese in Angriff nimmt, umso leichter ist es, die Lücke im Rentenalter zu schließen. Anlageformen mit wenig Volatilität und einem hohen Maß an Sicherheit eignen sich dafür ideal. Immobilien sind eine beliebte Anlageklasse, um in der gesamten Anlagestrategie risikoreiche Assets wie Fonds und oder Aktien abzufedern.
Fazit: Der Weg in die finanzielle Freiheit hängt nicht vom Geschlecht ab
Wir sind davon überzeugt: Für den Weg in die finanzielle Freiheit sollte sich ohnehin jede*r interessieren. Frauen haben mit Blick auf ihre Altersvorsorge strukturell gesehen enormen Nachholbedarf. Sie sollten sich darum stärker mit Investmentthemen und Altersvorsorge auseinandersetzen, um finanziell unabhängiger zu werden.
Wir unterstützen Frauen dabei, erfolgreich in Immobilien zu investieren, um Rentenlücken zu vermeiden und selbständig Investmententscheidungen zu treffen. Vereinbaren Sie mit uns einen kostenlosen Beratungstermin, um über ein Immobilieninvestment als Altersvorsorge zu sprechen und finanziell unabhängig zu werden.
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